Der Norisring bebt - Spengler überrascht 147.000 Fans |
Geschrieben von Bulli | |
Siegerehrung am Norisring Hochspannung für den späteren Sieger noch einmal kurz vor Ende des Rennens: Nach einer harten Kollision zwischen den Mercedes-Benz-Piloten Daniel La Rosa und Susie Stoddart führte das Safety Car das Feld von der 59. bis 63. Runde an und Spengler büßte seinen Vorsprung ein. Pech für Jamie Green, der von der Pole startete. Der Engländer musste das Rennen nach der 35. Runde wegen Aufhängungsproblemen beenden, nachdem er zuvor ausgangs der S-Kurve die Wand touchiert hatte. Auch der ehemalige Formel-1-Pilot Jean Alesi, der von einem aussichtsreichen vierten Platz startete, beendete das Rennen vorzeitig. Nach einer Berührung mit dem Audi A4 von Christian Abt musste der Franzose seinen beschädigten Wagen bereits in der ersten Runde in der Box abstellen. Bei hohen Temperaturen boten die DTM Piloten ein spannendes und atemberaubendes Rennen über 69 Runden. 147.000 Zuschauer kamen dieses Wochenende an den Norisring in Nürnberg - die Fans feierten eine wunderbare Party und stellten den Besucherrekord vom vergangenen Saisonfinale auf dem Hockenheimring ein. Der Norisring, auch fränkisches Monaco genannt, ist der einzige Stadtkurs im DTM Kalender und mit 2,3 Kilometern hinter Brands Hatch die zweitkürzeste Strecke. Bruno Spengler rückt nach fünf Rennen in der Gesamtwertung auf den dritten Rang vor und zieht an Jamie Green vorbei. Bernd Schneider führt das Gesamtklassement nun mit 38 Punkten an und ist der einzige Fahrer, der bisher in allen Saison-Rennen punkten konnte. Auf dem zweiten Rang liegt Audi-Pilot Kristensen (30 Punkte) vor Spengler (24). Diese drei Fahrer sind auch die einzigen, die in diesem Jahr schon einen DTM feierten. Das sechste DTM Rennwochenende findet vom 18. bis 20. August auf dem Nürburgring in der Eifel statt. Bruno Spengler (Sieger, DaimlerChrysler Bank AMG Mercedes): „Meinen ersten DTM Sieg hier auf dem Norisring zu feiern, ist einfach unglaublich. Ich bin überglücklich. Mein letzter Sieg liegt lange zurück, das war 2002 in der Formel Renault. Nun heute hier zu gewinnen, ist ein Traum. Die Atmosphäre am Norisring ist überwältigend, deswegen zählt dieser Sieg fast doppelt." Bernd Schneider (2. Platz, Vodafone AMG Mercedes): „Das Rennen heute war nicht einfach. Mit der ausgebauten Führung bin ich viel entspannter. Wenn ich gewonnen hätte, wäre ich natürlich noch entspannter. Doch Bruno war heute einfach zu stark. Er hat verdient sein erstes DTM Rennen gewonnen." Mika Häkkinen (3. Platz, AMG Mercedes): „Wir haben den Zuschauern eine großartige Show geboten. Das Resultat für Mercedes Benz ist fantastisch. Heute haben wir gezeigt, wie ein Team funktioniert, auch wenn wir untereinander hart, aber fair gekämpft haben." Tom Kristensen (5. Platz, Audi Sport Team Abt): „Wir hatten heute nicht die beste Ausgangsposition, und ich muss sagen, wir sind mit einem hellblauen Auge davon kommen. Gleich zu Anfang bin ich in eine Rangelei gekommen, und danach hatte ich Probleme mit den Bremsen. Der Norisring ist atypisch für eine Rennstrecke, jetzt bereiten wir uns noch härter auf den Nürburgring vor, der uns mehr liegen sollte." Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Es ist ein traumhaftes Ergebnis, wenn man das Podium füllt. Das war ein Wochenende zum Einrahmen mit gutem Wetter und tollen Fans, an dem wir gute Arbeit geleistet haben. Ich bin happy, dass Bruno Spengler hier sein erstes Rennen gewonnen hat und hoffe, dass honoriert wird, dass wir hier den reinen Sport gezeigt haben. Teamorder sollte wirklich nur als letztes Mittel eingesetzt werden. Gleichzeitig haben wir aber auch sechs Autos verloren. Der Speed von Jamie war beeindruckend, aber bei ihm ist es wie verhext. Ich bin jedoch zuversichtlich, dass irgendwann der Knoten auch bei Ihm platzt. Die Leistung von Jamie Green und Bruno Spengler zeigt, dass die Nachwuchspolitik gut funktioniert. Ich bin stolz auf die Beiden. Platz vier für Stefan Mücke ist ebenfalls eine starke Leistung." Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Zunächst muss ich sagen, dass Mercedes hier einen tollen Job gemacht hat. Sie hatten einfach die schnelleren Autos. Wir haben versucht, den Speed mitzugehen und eine etwas aggressivere Strategie zu fahren. Wir waren schneller als im Qualifying und ein vierter Platz wäre realistisch gewesen, aber mehr nicht. Tom Kristensen und Mattias Ekström haben sich die Autos ziemlich demoliert und mussten mit stumpfen Waffen kämpfen. Im Mittelfeld ging es ziemlich heiß her. Aber das gehört zum Norisring, der einige Stellen hat, die zum Angreifen motivieren. Die Zuschauer haben trotzdem ein spannendes Rennen gesehen. Wir können jetzt nur nach vorne schauen, und wir werden wieder aufholen." |
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